Tisch

Als er 1923 in seiner damaligen Form den Linienverkehr aufnahm, war er einer der ersten Verkehrsflughäfen Deutschlands und stand mit seinem Verkehrsaufkommen noch vor Paris, Amsterdam und London. Das heutige Flughafengebäude mit seiner außergewöhnlichen Bogenform von etwa 1,2 km Länge wurde von 1936 bis 1941 erbaut und erlangte nach dem Zweiten Weltkrieg 1948 während der Blockade West-Berlins als Ziel der „Rosinenbomber“ der amerikanischen Luftbrücke weit über Berlin hinaus Bekanntheit. Heute, gut 100 Jahre nach seinem Bau, müssen die Betondecken der sieben Flugzeughangars dringend saniert werden, um das Denkmal für die Nachwelt zu erhalten. Hierfür wurden die renommierten Berliner Gerüstbauexperten der Tisch GmbH mit Geschäftsführer Nick Haseloff beauftragt, die mithilfe der Allround Fachwerkträger von Layher die notwendigen Arbeitsplattformen 18 m freitragend zwischen den Hallensäulen platzierten.
„Das Besondere an diesem Projekt ist die Tatsache, dass wir das Arbeitsgerüst nicht auf den Bürobauwerken im hinteren Teil der Hallen ablasten können, da diese nur einfache Holzdächer ohne Tragfähigkeit haben und auch die Wände nicht zusätzlich belastet werden dürfen. Daher müssen wir unsere kompletten Arbeitsgerüste an den Dachbindern abhängen“, erklärt Geschäftsführer Nick Haseloff, der als Architekt auch die Statik des Aufbaus im Blick hat.
Die hängenden Plattformen von Tempelhof
Um die 18 m Abstand zwischen den Hallensäulen überspannen zu können, verwenden die Gerüstbauer der Tisch GmbH die Allround Fachwerkträger von Layher. „Wir montieren die Fachwerkträger peu à peu vom Arbeitsgerüst aus, um die gesamte Stecke zu überspannen“, geht Nick Haseloff ins Detail. Um die Sandstrahl- und Betonarbeiten durchführen zu können, wird auf das hängende Grundgerüst aus OSB-Platten und Spezial-Folie eine wasserdichte, abgeschlossene Arbeitsplattform gebaut, damit das abgetragene Material samt Wasser ablaufen kann. „Der hochtragfähige Allround Fachwerkträger muss das enorme Gewicht der Konstruktion von 28 t über die gesamte Spannweite tragen und zuverlässig an die Dachbinder überleiten. Was von unten so einfach aussieht, hat seine Tücken im Detail“, so Dénes Frömling, Gebietsverkaufsleiter von Layher für Berlin. Die gesamte Konstruktion wurde zudem mit den Stahl- bzw. Aluträgern zusätzlich versteift, um zu verhindern, dass das Gerüst in Schwingung gerät.
Vollständig in den Allround Baukasten integriert
„Vor den hinten liegenden Servicegebäuden haben die Gerüstbauspezialisten von Tisch aus Layher AllroundGerüst ein Raumgerüst erbaut, das den Zugang zu den eigentlichen Arbeitsplattformen ermöglicht und zudem als Basis für die vier Lastenaufzüge in der Halle dient“, erklärt Dénes Frömling. Durch die einheitlichen Systemmaße sind die Fachwerkträger vollständig in den Allround Baukasten integriert, sodass der Anschluss an das AllroundGerüst problemlos funktioniert. Die rund 58.000 m3 Gerüst werden hier während der Sanierungsarbeiten immer wieder alternierend auf- und abgebaut. So wurden bereits einige Hallen mit jeweils ca. 10.000 m3 Gerüst saniert und die weiteren werden folgen. „Wir sind hier mit durchschnittlich 12 Mitarbeitern schon seit 1,5 Jahren aktiv und werden bis zum Abschluss der Arbeiten bestimmt noch weitere zwei Jahre beschäftigt sein“, so Nick Haseloff.
Gerüst und mehr
„Als Gerüstbauer in Berlin musst du schon aus der Tradition einer eingeschlossenen Stadt ein umfassendes Leistungsportfolio anbieten können. Daher bauen wir auch hier am Flughafen nicht nur die Gerüste, sondern auch die kompletten Arbeitsplattformen für die Sandstrahler und Betonarbeiter. Unsere Leute sind, was das angeht, echte Allrounder, die bauen einfach alles, was gebraucht wird“, so der Geschäftsführer. Das Unternehmen hat dementsprechend sowohl einen eigenen Holz- als auch Stahlbau und kann damit Projekte wie z. B. das am Flughafen Tempelhof ganzheitlich anbieten und muss keine weiteren Dienstleister einbinden. Die notwendige Statik für diese anspruchsvollen Projekte erstellen die Berliner in enger Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Statikbüro und dem Technischen Büro von Layher in Eibensbach.
Modulgerüstpionier – nicht nur in Berlin
Als Fritz Tisch nach dem II. Weltkrieg 1948 in Frankfurt am Main die „Fritz Tisch Dachdeckerei“ begründet beginnt mit dem Kauf einiger Gerüstleitern die Erfolgsgeschichte des Unternehmens. 1980 tritt Uwe Tisch ins Unternehmen ein und setzt mit dem Unternehmen als eines der ersten auf Modulgerüste von Layher. Durch eine Ausschreibung der Bewag, dem Berliner Elektrizitätsversorgungsunternehmen, kommen die westdeutschen Gerüstspezialisten 1984 nach Berlin, wo Modulgerüste bis dahin noch nicht eingesetzt wurden. Schnell wurde aus dem Gastspiel mehr und man gründete die heutige Gerüstbau Tisch GmbH in West-Berlin. 1995 folgte dann die endgültige Verlegung des Firmenschwerpunktes in die Bundeshauptstadt. Seit dieser Zeit sind die Gerüstbauer vom Berliner Wedding aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Mit einem Fokus auf Industrie- und Spezialgerüstbau sind die mittlerweile 50 festen Mitarbeitenden des heutigen Geschäftsführers Nick Haseloff immer da anzutreffen, wo mit Gerüsten schwierige Herausforderungen gelöst werden – egal, ob bei den vielen denkmalgeschützten Gebäuden, Kirchen oder Museen in Berlin oder bei spannenden Projekten in Industriegebäuden. Immer mit dabei, die Gerüstlösungen von Layher.





















